Wiedemeyer krönt seine Saison

Der Kontinent Europas gewinnt zum dritten Mal in Folge die traditionsreiche Jacques Léglise Trophy gegen die Mannschaft von Großbritannien und Irland. Stützen der Auswahl, die von der EGA nominiert wurde, sind Carl Siemens, Tim Wiedemeyer und Tom Haberer aus dem Junior Team Germany.

Michael Thannhäuser hatte sich als Generalsekretär der EGA in St. Leon-Rot die Team-EM der Jungen angeschaut und konnte so allerbeste Eindrücke des Leistungsstands der Talente aus Kontinental-Europa gewinnen. Der Auftritt der deutschen Mannschaft, die mit dem Titelgewinn gekrönt wurde, war so beeindruckend, dass die EGA gleich drei Youngster aus dem Junior Team Germany für das internationale Match um die Jacques Léglise Trophy nominiert hat. Tim Wiedemeyer vom München GC, Tom Haberer vom GC Hannover und Carl Siemens vom GC St. Leon-Rot reisten unmittelbar nach der Deutschen Meisterschaft nach Schottland, wo das Duell zwischen den Teams von Großbritannien und Irland (GB&I) sowie Festlandeuropas stattfand.

Hart umkämpft

In einem harten Kampf ging die Jacques Léglise Trophy an die Mannschaft von Kontinentaleuropa. Am Ende hieß es 13,5:11;5. Das Team aus Großbritannien und Irland hatte sich nach einem deutlichen Rückstand wieder heran gearbeitet. Nach dem ersten von zwei Wettkampftagen lag der Kontinent mit drei Punkten Vorsprung scheinbar komfortabel in Führung.

In den Vierern des zweiten Tages holten GB&I durch drei Siege auf, so dass es in den Einzeln des Nachmittags noch einmal spannend wurde. Den einzigen Punkt am Vormittag holte das deutsche Duo Carl Siemens und Tim Wiedemeyer. Die Athleten aus St. Leon-Rot und München setzten sich mit 3&1 gegen Dylan Shaw-Radford und Niall Shiels Donegan durch. Tom Haberer musste an der Seite des Niederländers Tijmen Bartens gegen Josh Hill und Oliver Mukherjee den Punkt mit 1down auf dem 18. Grün verloren geben.

In den abschließenden Einzel-Matches bewahrte der Kontinent einen kühlen Kopf, nicht zuletzt, weil Tim Wiedemeyer und Carl Siemens früh ihren Matches gegen Harley Smith und Josh Hill mit 3&1 respektive 2&1 gewannen.
Ganz geschlagen war GB&I aber noch nicht, denn auch die Inseln konnten punkten. Tom Haberer unterlag in seinem Match Frank Kennedy mit 4&3.
Am Ende reichte es aber doch für den Sieg des Kontinents.

Deutsche Bilanz

Die Bilanz der Bundesadler im Team des Kontinents war sehr hervorragend. Carl Siemens gewann alle vier Matches, Tim Wiedemeyer steuerte drei Punkte zum Sieg bei und Tom Haberer war mit einem Punktgewinn beteiligt, zeigte aber gegen ganz starke Gegner auch ansonsten echte Klasseleistungen.
Carl Siemens war nach seinem Ergebnis ohne jeden Punktverlust rundherum zufrieden: „Es war eine Hammerwoche. Was die EGA uns hier geboten hat, war krass. Es war alles perfekt organisiert. Ich kannte die meisten Spieler schon von Team-Europameisterschaften. Jetzt mit denen in einem Team zu spielen, war echt cool. Alles hat sehr gut funktioniert. Die Anlage war optimal und das war eine unvergessliche Woche. Dass ich mit Tim und Tom zwei Vertraute hier hatte, hat es nur noch besser gemacht.“
Auch die beiden anderen Spieler aus dem Kader von Jungen-Bundestrainer Christoph Herrmann reisen mit einem Haufen bester Erfahrungen zurück in die Heimat. „Für mich war dieses Turnier definitiv ein Highlight. Mein Match am Finaltag war sehr gut und spannend, obwohl ich nach zwölf Löchern schon 5auf lag“, strahlte Tim Wiedemeyer.
Und auch Tom Haberer zog ein sehr positives Fazit: „Es war mega, vor allem, in einem Team mit den anderen Europäern zu spielen, die ich zwar schon kannte, aber bisher immer als Gegner hatte. Jetzt mit denen in einem Team zu spielen, hat richtig Spaß gemacht. Es war eine Ehre und riesige Erfahrung, Europa zu repräsentieren. Das Carl und Tim dabei waren, hat die Woche noch cooler gemacht. Mein persönliches Highlight war mein Einzelmatch am ersten Tag, das ich deutlich gewonnen habe. Da habe ich richtig gut gespielt. Es war auch sehr cool, zu sehen, welcher Aufwand für dieses Turnier getrieben wurde. Es waren sehr viele Leute vom R&A und der EGA dabei und haben dafür gesorgt, dass es so ablaufen konnte. Ich freue mich, dass ich dabei sein durfte.“

Über die Jacques Léglise Trophy

Die Jacques Léglise Trophy wird jährlich für Athleten unter 18 Jahren ausgerichtet. 1958 wurde das Turnier zum ersten Mal ausgetragen. Nach den Siegen in Aldeburgh (England) im Jahr 2019 und Falsterbo (Schweden) im Jahr 2021 war dies der dritte Sieg für den Kontinent in Folge.
In der Vergangenheit haben einige Spieler auf beiden Seiten des Matches teilgenommen, die später ganz große Karrieren hatten oder auch noch haben. Bekannteste Namen sind José María Olazábal, Luke Donald, Jon Rahm, Tommy Fleetwood und Viktor Hovland.

Der Austragungsort

Der Blairgowrie Golf Club ist einer der angesehensten Golfclubs auf den britischen Inseln. Der Club verfügt mit Rosemount und Lansdowne und zwei attraktive Meisterschaftsplätze, ergänzt um einen hübschen 9-Loch-Platz. Heidekraut und ganze Alleen aus Kiefern und Birken prägen das Bild.
Der Club wurde bereits 1889 als privater Mitgliederclub gegründet.

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