Special Olympics World Games 2023

Vom 19. bis 22. Juni spielen zehn deutsche Spielerinnen und Spieler auf dem Platz des GC Bad Saarow. Florian Bittmann vom Team Österreich ist im Vorfeld der Special Olympics World Games beim Bayerischen Golfverband in der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg zu Gast.

Toleranz, Vielfalt und Integration – das sind die Werte, für die die Special Olympics World Games stehen. Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden in Berlin – und damit erstmals auf deutschem Boden – die Weltspiele für Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung statt. Mehr als 7.000 Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt sind in 26 Sportarten dabei, darunter zehn deutsche Golfspielerinnen und Golfspieler, die vom 19. bis 22. Juni auf der Anlage des Golf Clubs Bad Saarow ihr Können zeigen dürfen.

In fünf verschiedenen Wettbewerben kämpfen dann Gerald Olaf Guttek (ohne Club), Lukas Kollmeyer (Bielefelder Golfclub), Anna Franca Mannheims, Clemens Schmidt (beide Krefelder Golf Club), Petra Constanze Pithan (Golf Club Paderborner Land), Emily Träm (Golfclub Hösel), Kevin Hahn (Golf Club Lohersand), Stefanie Lutz (Vorwerker Diakonie/Golf-Club-Curau), Matthias Schott (Werkstätten Rendsburg-Fockbek) und Paul Kögler (Golfpark München Aschheim) mit knapp 200 anderen Spielerinnen und Spielern aus aller Welt nicht nur um Medaillen, sondern setzen auch ein Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Integration.

Die fünf Wettbewerbe im Detail

Bei den Special Olympics World Games wird in fünf verschiedenen Wettbewerbskategorien, sogenannten Level, gespielt.
In Level 1 geht es darum, Aufgaben in verschiedenen Abschnitten möglichst präzise zu spielen und dabei Punkte zu sammeln. Der Parcours wird an jedem der vier Wettkampftage vollständig durchspielt. Ein Putt-Wettbewerb über zwei verschiedene Längen, ein Pitch-Wettbewerb und ein Chip-Wettbewerb sind ebenso Teil des Levels 1 wie ein Long-Drive-Wettbewerb, bei dem mit Eisen und mit Holz in vorformulierten Korridoren von zirka 30 Meter Breite möglichst weit geschlagen werden sollen.

In Level 2 und Level 3 werden Klassische Vierer über neun beziehungsweise 18 Löcher als Unified-Team gespielt. Bei den Unified-Wettbewerben spielen Golfspielerinnen und Golfspieler mit und ohne Behinderung gemeinsam als Team. Sie sorgen füreinander und stimmen sich bei Schlägerwahl und Spieltaktik ab. Level 2 und 3 unterscheiden sich vor allem durch die Anzahl der Löcher (neun vs. 18; zusätzlich darf es in Level 2 keine unumgehbaren Hindernisse („Forced Carries“) geben) und deren Maximallänge. In Level 2 ist ein Par 3 höchstens 137 Meter, ein Par 4 höchstens 320 Meter und ein Par 5 höchstens 434 Meter lang, während in Level 3 ein Par 3 160 Meter, ein Par 4 366 Meter und ein Par 5 480 Meter Länge nicht überschreiten darf.
In Level 4 und 5 spielen die Athletinnen und Athleten vier reguläre Golfrunden im Zählspiel über neun beziehungsweise 18 Löcher. Es gelten dieselben Anforderungen an Carry-Distanzen und Bahnlängen wie bei Level 2 und Level 3. Außerdem kommen grundsätzlich die üblichen Golfregeln zur Anwendung.

Die deutschen Medaillenchancen

Deutsches Golf-Edelmetall scheint durchaus realistisch zu sein, wenn man die Erfolge einiger Teilnehmer in der jüngeren Vergangenheit als Maßstab nimmt. So holten Paul Kögler, der bereits 2019 bei den Weltspielen in Abu Dhabi Vierter wurde, Anna Mannheims, Clemens Schmidt und Gerald Olaf Guttek jeweils Gold bei den nationalen Special Olympics in Berlin im Sommer 2022. Auch Emily Träm durfte sich als Dritte über eine Medaille bei diesen Spielen freuen.
Die Golf-Wettbewerbe fanden dabei auch schon auf dem Platz des GC Bad Saarow statt. Die bereits vorhandenen Platzkenntnisse sind sicherlich ein Vorteil für die Deutschen, die bei den Weltspielen 2023 von Headcoach Thomas Bruns sowie Helga Kögler, Dieter Lutz, Willi Mannheims und Dr. Renate Schmidt gecoacht werden.

Paul Kögler vom GP München Aschheim

Florian Bittmann vom Team Österreich war im Vorfeld des Events beim Bayerischen Golfverband in der Eliteschule des Sports (Bertolt-Brecht-Schule) in Nürnberg zu Gast für eine kleine Trainingseinheit mit bayerischen Top-Kader-Athleten. Justus Lück und Benedikt Boensch nahmen sich die Zeit und trainierten mit Florian Bittmann und machten den Tag zu einem besonderen Erlebnis - für beide Seiten.

Mit dabei waren auch Florians Eltern. Sein Vater, Hannes Bittmann, ist beim klassischen Vierer sein Unified-Partner und Mama Eva ist seine Trainerin.

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