Nachhaltig in die Zukunft

Nachhaltigkeit, ein Wort, das heute in aller Munde ist. Für viele Unternehmen ist Nachhaltigkeit eine große Herausforderung, so auch für den Golfclub Memmingen Gut Westerhart. Clubmanager Christian Montén: „Um die Abhängigkeit von unserem Stromversorger zu drosseln, haben die Inhaber der Golfanlage 140.000 Euro für die 72 Kilowatt-Peak (kWp) Photovoltaikanlage auf der Caddyhalle und des Clubhauses ausgegeben und einen 30 kWp-Speicher installieren lassen. Damit die Sonnenenergie dauerhaft „gelagert“ werden kann, sind zusätzliche Speicher für 60.000 Euro geplant.  Insgesamt wollen die Betreiber der Golfanlage 500.000 Euro in die Zukunft investieren.

„Ohne moderne Technik lässt sich eine Golfanlage heutzutage nicht mehr betreiben“, sagt Montén. Ziel sei es, den erzeugten Strom so weit als möglich selbst zu verbrauchen. Eines Tages soll alles, was auf der Golfanlage einen Stecker besitzt, mit hauseigenem Solarstrom betrieben werden. Dazu zählen unter anderem die Elektro-Carts, die Mähroboter, die Beregnungsanlage, die Gastronomie, die Büros, die Beleuchtung auf der Driving Range und vieles mehr. Allein die Robotermäher verbrauchen 15.000 Kilowattstunden jährlich. Momentan arbeiten die Fachleute allerdings noch an der Feinjustierung der Photovoltaikanlage, um herauszufinden, wie der Strom am besten verteilt werden kann.

"Das Richtige tun"

Für Montén ist das Thema Nachhaltigkeit „zum Hobby geworden“, in das er sich tief reinkniet hat. „Nachhaltigkeit bedeutet für mich, an der Energiewende teilzunehmen, das zu tun, was langlebig, umweltverträglich und vernünftig ist – einfach das Richtige. „Wir allein können zwar die Welt nicht retten, aber dazu beitragen, dass sie etwas besser wird. Klimafreundlicher Strom ist ein Weg in die Zukunft und ein Erfolgsfaktor nach innen“, da ist sich der „Hobby-Photovoltaiker“ und Golfprofessional sicher. Für viele Golferinnen und Golfern komme der Strom längst nicht mehr aus der Steckdose, sondern von der Photovoltaikanlage. Nachhaltigkeit habe Priorität, daran führe kein Weg vorbei. Davon ist der Manager überzeugt.

Frischer Wind – im übertragenen Sinne – und effizientere Technologien werden auch im Golfclub Gut Westerhart weiterhin Wachstumskräfte freisetzen, schließlich gehe es um den Fortbestand des Clubs, so Montén.  Dieses hänge allerdings weniger von der Sonne ab, sondern vielmehr von fehlenden Facharbeitern. „Da der Arbeitsmarkt leergefegt ist, müssen künftig Roboter die Greenkeeper ersetzen, die wir nicht mehr bekommen, auch wenn wir noch so viel Stundenlohn bezahlen würden“, sagt Montén. Ergo: Ohne moderne Technik geht nichts mehr: 14 Roboter-Mäher werden künftig die 18 Fairways mähen und dafür sorgen, dass das Gras rund ums Grün niedrig bleibt.

Doch ohne Ansage funktionieren die vollautomatischen neuen „Kollegen“ nicht. Deshalb werden auf dem Platz vier mit Gps-Sendern bestückte Masten aufgestellt. Die Sender übernehmen dann das Kommando über Elektro-Mäher und helfen dem Club zu sparen. Fahren derzeit noch vier Männer mit Mähmaschinen vielmal die Woche zwölf Stunden über den Platz, werden in Zukunft die 18 Golfbahnen, der 6-Loch-Kurzplatz und die Driving-Range von den Roboter-Mähern gepflegt.

Die modernen Maschinen benötigen im Gegensatz zu den alten Rasenmähern kein Benzin oder Diesel mehr, Öle, Schmierstoffe und andere fossile Stoffe werden durch sie ebenfalls eingespart. „Das tut der Umwelt und unserer Kasse gut“, freut sich Montén und appelliert an die Mitglieder, die in der Nähe des Golfplatzes wohnen: „Kommen Sie mit dem Fahrrad oder E-Bike zum Golfen. Helfen Sie uns unseren CO2-Abdruck so klein wie möglich zu halten“, appelliert der Clubmanager an die Golferinnen und Golfer.

Nun werden sich einige der geneigten Leserinnen und Leser die Augen reiben und fragen: „Mit dem Fahrrad zum Golfplatz, geht das denn bei dem, was Golfer mitbringen müssen, um ihrem Sport zu frönen?“ „Geht“, sagt Präsident Martin Wartig, „denn die meisten Spieler haben ihre Ausrüstung in einer Box auf der Golfanlage gelagert. Möglichkeiten zum Umziehen und Duschen sind in den Umkleidekabinen gegeben, und frische Handtücher stellt der Club auch zur Verfügung.“ Das kann man auch Nachhaltigkeit nennen, schmunzelt Umwelt-Freund Montén.

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