Heidrun Klump feiert 25 Jahre beim BGV
Seit 25 Jahren ist Heidrun Klump schon im Dienste des Bayerischen Golfverbands tätig. Während dieser Zeit spielte sie eine entscheidende Rolle bei der Einführung moderner Strukturen und der Entwicklung einer zielgerichteten Verbandsstrategie im größten Landesgolfverband Deutschlands. Wir haben mit der Geschäftsführerin, Sportdirektorin und sportlichen Leiterin gesprochen.
Heidrun Klump, Sie arbeiten seit Anfang 1999 für den BGV. Was sind die Unterschiede zwischen damals und heute?
Heidrun Klump: Als ich 1999 beim BGV anfing, gab es gerade einmal drei hauptamtliche Mitarbeiter in der BGV-Geschäftsstelle. Und ganze 136 Golfanlagen mit 74.400 Golfer/innen. Wir haben schon damals frühzeitig mit der Nutzung von E-Mail und Internet begonnen. Heute sieht die Situation anders aus. Wir haben 183 Golfanlagen, 142.897 organisierte Golfer/innen und mittlerweile acht hauptamtliche Mitarbeiter/innen, da nicht nur mit den gestiegenen Mitgliederzahlen der Arbeitsaufwand angewachsen ist, sondern auch die Anforderungen und Ansprüche. In diesen 25 Jahren sind eine Vielzahl von Turnieren, Ausbildungen und Projekten entstanden, die organisiert und betreut werden müssen.
Damals kamen die Turnierergebnisse noch analog bei uns an - heute sind wir in fast allen Bereichen digital gut aufgestellt und nutzen die vorhandenen Ressourcen optimal - egal, ob in der Wettspielabteilung, Buchhaltung, bei Abfragen, im Seminarwesen und natürlich in der internen und externen Kommunikation.
Es macht mich wirklich stolz und freut mich sehr zu sehen, was wir gerade im Leistungs- und auch im Breitensport gemacht und entwickelt haben. Die Entwicklung im Jugendbereich, in der Nachwuchsförderung, im Schulgolf-Konzept und auch die hauptamtliche Entwicklung bringt den BGV-Mitgliedern und somit den bayerischen Golferinnen und Golfern einen deutlichen Mehrwert - und das ist unser Ziel.
Ein weiterer großer Unterschied zwischen damals und heute ist sicherlich auch die Mitgliederstruktur. Damals waren ausschließlich eingetragene Vereine im BGV organisiert, da die Aufnahme-Richtlinien der Verbände noch nicht die Mitgliedschaft von Betreibergesellschaften vorsahen. Heute haben wir ein sehr gemischtes Bild in der Mitgliederstruktur. Neben den klassischen Vereinen gibt es Mischformen zwischen e.V. und Betreibergesellschaften oder reine Betreibergesellschaften. Insofern spannend, da die verschiedenen Mitgliedschaftsformen auch unterschiedliche Forderungen an den Verband richten und wir allen unseren Mitgliedern gerecht werden wollen.
Was sind Ihre Gedanken zu den großen Themen in den letzten Jahren, insbesondere im Zusammenhang mit der Pandemie und dem Klimawandel?
Heidrun Klump: Ja, die großen neuen Themen in diesem Zeitraum sind mit Sicherheit die Pandemie und der Klimawandel. Während der Pandemie hat sich der Umgang zwischen den Menschen sicher noch einmal verändert. Wir erleben inzwischen viele Diskussionen mit Privatpersonen, die uns ihre individuellen Bedürfnisse und Meinungen recht deutlich kommunizieren. Das merkt man aber nicht nur auf Verbandsebene - auch von Clubseite bekommen wir das leider oft zu hören, dass sich hier das Verhalten eher negativ entwickelt hat.
Aber es gibt auch zahlreiche Wohlfühlthemen für uns, wie den Blühpakt Bayern und die Biodiversität auf den Golfplätzen. Vor 25 Jahren konnte man sich nicht vorstellen, dass Golf - Anm.d.Red. damals stand Golf noch am Pranger und im Fokus der Naturschützer - einmal ein "Teil der Lösung" wird.
Bei diesem großen Thema Golf & Natur sind wir ja schon lange dran, haben es mit dem Blühpakt Bayern, mit der Bienenwoche und dem CO2 Rechner in den letzten Jahren federführend weiterentwickelt und treffen eindeutig den Zahn der Zeit.
Welche Rolle spielt der BGV im DGV?
Heidrun Klump: Der BGV ist der größte Landesgolfverband im DGV. Nicht nur allein aufgrund der Größe hat der BGV den Anspruch, eine hohe Dienstleistungsqualität zu bieten, leistungssportlich erfolgreich zu sein und Einfluss innerhalb des Deutschen Golfs zu nehmen. Der BGV hat daher einen Sitz in den wichtigen Gremien des DGV und vertritt dort mit Fachverstand die Interessen Bayerns. Beispielsweise BGV-Präsident Arno Malte Uhlig im DGV-Präsidium und ich selbst im DGV-Sportrat.
Welche Herausforderungen sehen Sie in der Zukunft?
Heidrun Klump: Unsere Herausforderungen sind ganz klar steigende Kosten und vor allem der Klimawandel mit dem immer größer werdenden Thema Wasser. Hier haben wir als führender Landesgolfverband ein Hitzekonzept entwickelt und eingeführt. Wir müssen uns darauf einstellen und jeder sollte seinen Beitrag leisten, aber wir müssen auch klar kommunizieren, dass wir sparsam mit der Ressource Wasser umgehen.
Der Bayerische Golfverband ist in erster Linie ein Sportverband. D.h. die Hauptaufgaben, den Sport zu organisieren und zu fördern, wird der BGV auch in Zukunft mit Nachdruck verfolgen. Daher werden wir Themen wie Schulgolf, Jugendgolf, Leistungssport und den Wettspielbetrieb immer weiter fördern und verbessern.
Aber wir werden auch zur Förderung des Golfsports im Allgemeinen, unsere Mitglieder, die Golfanlagen, in ihrer täglichen Arbeit weiter unterstützen. Wenn uns allen gelingt – und mit allen meine ich die Golfanlagen gemeinsam mit dem Verband – diese Themen erfolgreich weiterzuentwickeln, dann sollte uns um die Zukunft des Golfsports nicht bange sein.
Allerdings möchte ich auch feststellen, dass sich der Golfmarkt verändert hat. Gesellschaftliche Herausforderungen und heutige Ansprüche der Golferinnen und Golfer sind nur zwei Beispiele hierfür. Darauf gilt es, sich einzustellen. Und der BGV wird in den Bereichen seinen Beitrag leisten, indem wir Hilfe zur Selbsthilfe für die Golfanlagen bieten, die die Unterstützung dann vor Ort in den Golfanlagen umsetzen.
Der Megatrend Gesundheit, der demografische Wandel und die Tatsache, dass Menschen immer länger leben und dabei viel für die Gesundheit tun, spielen uns als Golfsport in die Karten. Diese Chance werden wir nutzen, da sich Golf, das wissen wir alle, bis ins hohe Alter spielen lässt, die Menschen dabei sozial integriert sind und Golf damit einen gesellschaftlichen Beitrag in einem überlasteten Gesundheitssystem leistet.
Golf ist gesund, zeitgemäß, generationsübergreifend und mit der Bewegung in der Natur hat er blühende Aussichten.
Wer ist Heidrun Klump?
Bereits in ihrer Jugend entdeckte Heidrun Klump ihre Leidenschaft für Golf, die sie konsequent bis zu ihrer Teilnahme am BGV und DGV Kader führte. Sie sammelte einige Bayerische und Deutsche Meistertitel - egal, ob Einzel oder in der Mannschaft, gepaart mit zahlreichen internationalen Erfolgen, EM-Teilnahmen und sogar bei zwei Weltmeisterschaften.
Nach einem erfolgreichen Studium der Volkswirtschaft fand Heidrun Klump eine einzigartige Möglichkeit, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Zunächst als Sport- und Turnierkoordinatorin, brachte sie ihre Erfahrungen und Leidenschaft in die Organisation und Durchführung von Golfevents ein. Seit 2004 agiert sie als Geschäftsführerin, wobei sie ihre umfangreiche Expertise nutzt, um nicht nur den Sport, sondern auch die Golfgemeinschaft zu fördern und weiterzuentwickeln.
Die faszinierende Reise von Heidrun Klump verdeutlicht nicht nur ihre beeindruckenden sportlichen Leistungen, sondern auch ihre Fähigkeit, ihre Leidenschaft in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn zu integrieren. Ihr Engagement und ihre Hingabe für den Golfsport machen den Bayerischen Golfverband zu dem was er heute ist.
