Der Golfclub Chieming e.V. setzt gemeinsam mit der Heinz Sielmann Stiftung ein starkes Zeichen für den Erhalt der Artenvielfalt: Zwei neue Amphibiengewässer wurden auf dem Clubgelände angelegt – ideale Lebensräume für bedrohte Arten wie Gelbbauchunke und Kammmolch.
An den Bahnen 3 und 13 entstanden zwei artenreiche Kleingewässer, die für viele Amphibien in der Region überlebenswichtig sind. „In der Umgebung von Chieming gibt es kaum natürliche Kleinstgewässer. Mit diesen neuen Biotopen schaffen wir einen echten Mehrwert für die Biodiversität“, erklärt Carl-Christian Wippermann, Leiter des Projekts Sielmanns Biotopverbund Südbayern.
Die Zusammenarbeit mit dem Golfclub verlief reibungslos – von Anfang an habe man offene Türen vorgefunden. Kleinstgewässer wie diese gelten als Hotspots der Artenvielfalt: Sie bieten auf engstem Raum unterschiedliche Lebensräume und Nahrung für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Der Golfclub Chieming beschäftigt sich seit über 25 Jahren aktiv mit Landschaftspflege und Naturschutz. Head Greenkeeper Andrew Foyle betont: „Wir haben auf unserem Gelände bereits verschiedene naturnahe Strukturen angelegt. Mit dem Amphibienschutz schließen wir jetzt eine wichtige Lücke.“
Besonders erfreulich: Die neuen Gewässer fügen sich harmonisch ins Landschaftsbild ein und beeinflussen den Spielbetrieb nicht. Im Gegenteil: „Viele Mitglieder empfinden die Biotope als Bereicherung. Sie unterstreichen unsere Philosophie eines verantwortungsvollen Umgangs mit Naturflächen“, so Foyle weiter.
Um das Bewusstsein für die Bedeutung der Maßnahme zu stärken, wurden Informationstafeln aufgestellt. Diese klären über die Gefährdung vieler Amphibienarten auf und erläutern die Funktion der neuen Lebensräume.
Die Finanzierung? Überschaubar – und laut Clubleitung jeden Cent wert. „Die Pflege kostet etwas mehr, aber für uns ist das eine Investition in die Zukunft – ökologisch und ethisch“, so Foyle.
Die Heinz Sielmann Stiftung engagiert sich seit über 30 Jahren bundesweit für den Schutz der Natur, seit 2022 auch verstärkt in Oberbayern. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Amphibienschutz durch Renaturierung und Anlage von Laichgewässern.
„Das Projekt in Chieming ist ein Musterbeispiel für gelungene Kooperationen zwischen Naturschutz und Freizeitnutzung“, fasst Wippermann zusammen.