Golfer sind aktive Natur- und Klimaschützer

Politiker ziehen positives Resümee des ersten GEO-Tages auf einer Golfanlage – Kooperation des GC Altötting-Burghausen und der Kreisgruppe Altötting des BUND Naturschutz in Bayern.

"Es reden sehr viele über Klimaschutz, aber Sie sind tatsächlich aktive Natur- und Klimaschützer." Mit diesen Worten würdigte Stephan Mayer, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, am Samstag das Projekt "GEO-Tag" des GC Altötting-Burghausen. Die 27-Löcher-Anlage war im Juni 2020 Schauplatz einer Feldforschungsaktion, in deren Rahmen 24 Experten 24 Stunden am Stück das Areal auf seine Fauna- und Flora-Bestände untersuchte. Die Organisation des GEO-Tages hatte die Kreisgruppe Altötting des BUND Naturschutz in Bayern übernommen.

Die Ergebnisse der Experten-Untersuchungen, so die Aussage der Verantwortlichen beim BUND, Eveline Merches übertrafen die Erwartungen deutlich, zumal bis zu diesem Zeitpunkt noch nie eine Golfanlage Schauplatz eines GEO-Tages in Deutschland gewesen war. „Diese Artenvielfalt hätten wir uns nicht vorgestellt“, zog sie ein positives Fazit und wies auf immerhin 648 nachgewiesene Arten hin.

"Für uns war der GEO-Tag 2020 ein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl", resümierte auch Dr. Franz Mayer, Leiter des Biodiversität-Teams im GC Altötting-Burghausen. Für die Golfanlage habe sich so ein Networking mit Experten ergeben, eine weitere Verbesserung der Biotope sei im Anschluss erarbeitet worden. Außerdem habe der GEO-Tag im Raum Altötting zu einem Gesinnungswandel der Öffentlichkeit im Hinblick auf den Golfsport geführt, weil der GEO-Tag mit viel positivem Feedback verbunden gewesen sei.

Aktionen wie diese, so auch der Präsident des Bayerischen Golfverbandes Arno Malte Uhlig, seien enorm wichtig. "Dieser Golfplatz wurde mit fremden Augen geprüft und betrachtet, das wirkt sich positiv auf alle Golfplätze in Deutschland aus", stellte er fest und wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des bundesweiten Zertifizierungsprogrammes Golf & Natur hin. Hier sei im Deutschen Golf Verband seit Jahren ein praxisnaher Leitfaden für die Golfanlagen vorhanden, der für eine Verbesserung der Biodiversität, der Spielbedingungen aber auch der betriebsinternen Prozesse sorge. Der GC Altötting-Burghausen ist bereits in der Stufe "Silber" ausgezeichnet und strebt im Jahr 2022 die Zertifizierung in Gold an. Mit Anlagen wie diesen, so Uhlig, "führen wir den Beweis, dass die Golfer mit ihrem Gelände nachhaltig und sorgfältig umgehen."

Dies, so bemerkte auch Staatssekretär Stephan Mayer, sei tatsächlich eine besondere Eigenschaft des Golfsports, denn: "Sport im Einklang mit der Natur zu betreiben, ist in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland eine Herausforderung." Die positive Einstellung der Golfanlage zum Thema Natur hat im Landkreis Altötting-Burghausen auch Landrat Erwin Schneider überzeugt. "Im Endeffekt ist für mich die Erkenntnis, dass Golfplatz-Betreiber und Ökologen Partner sind", beschrieb er die Außenwirkung des GEO-Tages, die erkennbar für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation ergeben hat.

 

Text: Petra Himmel

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