"Golf ist eine Sportart der Zukunft"

Michael Then, Leitung der Turnierabteilung beim Bayerischen Golfverband begann vor 15 Jahren beim Verband zu arbeiten. Wir gratulieren recht herzlich und haben uns mit ihm unterhalten, was sich in den vergangenen Jahren alles verändert hat.

Herzlichen Glückwunsch zu deinem 15-jährigen Betriebsjubiläum! Wir fühlt es sich an, so lange bei nur einem Unternehmen zu arbeiten?

"Vielen lieben Dank! Durchweg positiv. Als ich 2008 beim Bayerischen Golfverband meinen Dienst antrat, konnte ich es mir damals schon sehr gut vorstellen, dass diese „Beziehung“ etwas langfristiges werden kann. Es war nie auf „nur kurz“ angelegt. Ja, und heute sitzen wir hier – 15 Jahre später."

Die Welt hat sich ja in allen Bereichen weiterentwickelt – was hat sich in deinen Augen beim BGV verändert?

"Ja, da hat sich wirklich einiges getan. Damals war ich als Referent für Leistungssport und Wettspiele angestellt. Der Turnierbetrieb hat sich nur mäßig vergrößert, da wir damals schon viele Meisterschaften ausgerichtet haben. Der Ligaspielbetrieb hat sich aber verdreifacht. Früher waren es um die 300 Mannschaften – heute sind es über 900! In diesem Bereich haben wir uns stark weiterentwickelt und den logistischen Aufwand gemeistert."

Was war hier die größte Herausforderung?

"Damals gab es ja noch keine elektronische Übermittlung der Ergebnisse. So wurden die Mannschaftsmeldungen und auch die Ergebnismeldungen per Fax durchgeführt. Es kamen also Montagmorgen um die 140 Faxe bei mir an und ich musst erstmal überprüfen, ob alle da und vor allem vollständig ausgefüllt sind. Das wäre heute undenkbar!"

War die Digitalisierung der Ergebnisse also eines deiner Projekte, die du beim BGV begleiten durftest?

"Genau. Das war 2010 wirklich ein großer Act, aber es hat sich gelohnt. Anfangs meldeten wir das ja noch über das Intranet des DGVs – und 2018 kam dann endlich das eigene Meldesystem über Albatros. Das hat dann wirklich einiges erleichtert und wir konnten uns auf viele andere Dinge konzentrieren."

Welche weiteren Veränderungen hast du beim BGV und/oder in der Branche erlebt?

"Natürlich die Digitalisierung. Die hat auch im Golfsport die letzten Jahre dominiert. Von Livescoring, elektronischer Scorekarte bis hin zu den digitalen Trainingshilfen wie Trackman, PuttView etc. – das ist sicher eine gute Entwicklung und tut dem Golfsport gut.
Offline hat sich aber auch einiges verschoben. Der Wandel vom Ehrenamt zum Hauptamt macht sich immer mehr bemerkbar. Früher waren in den Golfclubs noch einige ‚Ehrenamtler‘ unterwegs und haben das Clubleben freiwillig und gerne aufrecht gehalten. Heute merkt man, dass es immer mehr im Hauptamt gibt, da es sich immer weniger Menschen leisten wollen und können, das in ihrer Freizeit zu machen. Hier bin ich gespannt, wie sich diese Situation weiterentwickelt."

Gibt es einen Lieblingsmoment oder eine witzigste Erinnerung aus den letzten 15 Jahren?

"Ja! Da gab es einen sehr verwirrenden Anruf – der liegt schon einige Jahre zurück. Die Dame berichtete von einem Clubturnier und wollte kundtun, dass sie sich während ihrer Runde stark bedroht fühlte – vom ‚Turnierwächter‘. Sie meinte wohl damals den lokalen Marshal. Aber auch da konnte ich helfen. Da musste ich nach dem Telefonat herzhaft lachen, weil mir der Begriff ‚Turnierwächter‘ bis dahin nicht bekannt war und ich mir das einfach nicht vorstellen konnte."

Was sind deine Ziele und Pläne für die nächsten fünf bis zehn Jahren beim BGV?

"Dass wir den Golfsport nach außen noch besser transportieren. Wir kämpfen immer noch mit so vielen Vorurteilen in den Köpfen der Nichtgolfer. Ich halte Golf für eine Sportart der Zukunft, egal, ob auf Gesundheitsebene oder auch aus ökologischer Sicht ist der Golfsport ein Vorreiter. An dieser Mission will ich mich maßgeblich beteiligen und glaube auch daran!
Ein weiteres Ziel ist es, die extrem gute und spaßige Zusammenarbeit mit den Golfanlagen in Bayern und den jeweiligen Mitarbeiter:innen dort zu pflegen und aufrechtzuerhalten."

Vielen Dank für das Gespräch.

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