38.000 Platt Papier – die Zahl schockt ihn noch immer. Es war der Papierverbrauch, den Korbinian Kofler, Geschäftsführer des Wittelsbacher Golf Clubs als Ein-Jahres-Verbrauch der deutschen Golfanlage mit 18 Löcher Platz und kleinem Hotel für 2022 konstatierte. „Das hat mich wirklich umgehauen“, sagt er heute. Anlass für die Zählung war das CO2-Reporting. Kofler hatte im Vorfeld über den Dieselverbrauch für das Greenkeeping nachgedacht, über den CO2-Fußabdruck der Fleischgerichte auf der Menükarte. 38.000 Blatt Papier als Jahresverbrauch wären ihm nicht in den Sinn gekommen.
Die Bilanz fällt ins Jahr 2022. Seitdem hat sich viel getan. „Wir sind auf dem besten Weg zum papierlosen Betrieb“, konstatiert Kofler zufrieden in seinem Büro, dessen Schreibtisch völlig befreit von Notizblöcken oder Ordnern ist. Das papierlose Unternehmen ist ein fester Begriff in Zeiten der Digitalisierung. Tipps, Software, Anleitungen und Beratungsunternehmen, die ihre Dienste in Sachen der Digitalisierung anbieten, gibt es en masse.
Ein Golfclub ist am Ende dann aber doch speziell und hat seine individuellen Herausforderungen. Das hat auch Kofler erkannt.
Die größte Herausforderung seines papierlosen Golfbetriebs hat Korbinian Kofler inzwischen ausgemacht. Sie liegt im Restaurant auf allen Tischen – es ist die Menükarte, von der sich die Golfer einfach nicht trennen wollen. „In unserem Fall ist das wirklich ein Problem, weil wir fast täglich die Speisekarte ändern“, resümiert Kofler für den Wittelsbacher GC, der über ein erstklassiges und durchaus ambitioniertes Restaurantteam verfügt. „Das bedeutet, dass wir täglich für alle Tischen innen und außen die Speiskarte ausdrucken.“ An einen QR-Code mit hinterlegter Menükarte, so seine Erfahrung, wollen sich die Golfer nicht gewöhnen.
„Noch nicht“, sagt Kofler mit einem Lächeln. Der Mann ist hartnäckig. Und ein CO2-Reporting mit 38.000 Blatt Papier will er für seinen Golfclub nie wieder abgeben.
Text: Petra Himmel / Golf Sustainable