Matti Schmid und Stephan Jäger sind die deutschen, männlichen Hoffnungsträger bei den Golfwettbewerben der Olympischen Spiele in Paris. Beide Bayern, beide ehemalige Kaderathleten, beide mit dem gleichen Ziel: Sie wollen Edelmetall für Deutschland holen. Einige warten ihr ganzes Leben auf diesen Moment: Auf der größten Sportbühne der Welt für das eigene Land antreten und um Medaillen spielen. In dieser Woche schlagen 60 Golfer beim olympischen Golfwettbewerb in Paris ab, bevor ab dem 7. August die Damen an der Reihe sind. Beide 72-Löcher-Events finden im Le Golf National statt, wo unter anderem 2018 der Ryder Cup stattgefunden hatte. Golf unter den fünf Ringen ist ein besonderes Ereignis, bedenkt man, dass die Sportart 112 Jahre lang gar kein Teil der Olympischen Spiele war. 2016 feierte Golf sein Comeback. In diesem Jahr ist der schönste Sport der Welt das dritte Mal in Folge dabei – zurecht!
Es ist angerichtet. "Man merkt, dass hier länger nicht gespielt wurde. Die Fairways haben kaum Divots, die Grüns sind toll, die Anlage ist super in Schuss, alles wunderbar", erzählt Schmid nach seiner ersten Proberunde am Dienstag im Le Golf National nahe Paris. Der Bayer reiste mit viel Selbstbewusstsein nach Paris. Der zwölfte Platz zuletzt auf der PGA Tour habe ihm gut getan. "Das war ein ähnlicher Platz in Minneapolis; hohes Rough, relativ viel Wasser und das Wetter war auch sehr heiß." Schmid ist also bestens vorbereitet für die Olympischen Spiele, die am Donnerstag, den 1. August beginnen. Gespielt wird wie üblich. Vier Tage Zählspiel, die wenigsten Gesamtschläge gewinnen Gold.
Der ehemalige bayerische Kaderathlet geht am Donnerstag in Gruppe eins auf die Runde. Um 9 Uhr eröffnet er das Olympische Golfturnier an der Seite von C.T. Pan aus Taiwan und Lokalmatador Victor Perez. Der Franzose gilt als großer Hoffnungsträger im Gastgeber-Land und wird für einige Zuschauer auf der Anlage sorgen.
Schmid: „Das ist ein absoluter Ball-Striker-Kurs. Du musst den Ball gut auf die Bahn bringen, dann kannst du die Grüns angreifen. Wenn es mal zur Seite geht, wird’s schwierig.“ Aber mit solchen Lagen beschäftigte sich der Deutsche an einem heißen Dienstag noch nicht. Er und Le Golf National haben sich mal kennen gelernt. Und es war ein gutes erstes Treffen, bei dem mit Stephan Jäger der zweite Deutsche noch fehlte. Er wird wegen Wetterkapriolen in den USA und folglich verspäteten Flügen aber am Mittwoch morgen anreisen und Le Golf National so richtig unter die Lupe nehmen. Jägers Startzeit in Runde eins am Donnerstag: 11.33 Uhr zusammen mit dem Dänen Nicolai Hojgaard und dem Belgier Thomas Detry. Beide Bayern gehen mit dem klaren Ziel an den Start: am Sonntag auf dem Treppchen zu stehen.