Bayerische Meister: Gelungene Aufholjagd

Vom 8. bis 10. Juli fanden im Golfclub Olching die Bayerischen Meisterschaften der Damen und Herren statt. Bei besten Wettkampfbedingungen wurde es am Finaltag nochmal spannend und Eva-Lucia Lindner vom 1. GC Fürth und Tim Holzmüller vom GC Feldafing waren die glücklichen Sieger.

Wenn der Bayerische Golfverband zu den Bayerische Meisterschaften der Damen und Herren ruft, lässt sich die absolute Spitze der bayerischen Amateure nicht lange bitten. So waren es auch in diesem Jahr 109 Spielerinnen und Spieler, die in den Golfclub Olching kamen und bei der Bayerischen Meisterschaft dabei sein wollten. Nach drei Runden feierten Eva-Lucia Lindner (1. GC Fürth) und Tim Holzmüller (GC Feldafing) ihren ersten Meistertitel in der offenen Altersklasse.

Alle Sieger - Foto: Frank Föhlinger

Gespielt wurde über drei Runden im Einzel-Zählspiel und nach 36 Löchern folgte ein Cut bei den 21 besten Damen und 48 besten Herren. Bei den Damen führte zur Finalrunde Theresa de Bochdanovits aus Würzburg das Feld an und wollte ihre Position unbedingt verteidigen. Dieser Plan schien lange aufzugehen. Bis zum letzten Loch war de Bochdanovits mit drei Schlägen in Führung, bevor sie ihren Abschlag an der 18 ins Wasser verzog. Von dort schlug sie einen weiteren Ball ins Wasser. Ihre Kontrahentin aus Fürth hingegen konnte währenddessen das Par notieren und setzte sie ordentlich unter Druck. Für de Bochdanovits wurde es das Triple-Bogey und damit war klar: die Siegerin muss im Stechen ermittelt werden. Die beiden Freundinnen duellierten sich über zwei weitere Löcher; Loch 1 teilten sie mit einem Par. Auf dem zweiten Extraloch, der 18. Spielbahn, wurde es erneut spannend. Vom Abschlag folgte ein weiterer Wasserball für de Bochdanovits und Lindner verzog ihren auf die andere Spielbahn und musste quer spielen, um das Grün attackieren zu können. Mit zwei Putts war es für die Fürtherin das Bogey und konnte nur noch zusehen. De Bochdanovits hatte die Chance, zum Bogey auszugleichen und damit das Playoff zu verlängern, doch ihr Putt blieb nur wenige Zentimeter zu kurz. Damit stand die neue Bayerische Meisterin der Damen fest: Eva-Lucia Lindner aus Fürth gewinnt am zweiten Extraloch. Neben der ausgelassenen Freude gab es aber auch tröstende Umarmungen und Worte für die Kontrahentin und Freundin aus Würzburg.

“Ich ging mit vier Schlägen Rückstand in die Finalrunde und wusste, dass es hart wird, aber ich wollte eine Aufholjagd starten”, so Lindner nach ihrem ersten Titel auf großer bayerischer Bühne. “Ich musste natürlich aggressiver spielen, bei dem böigem Wind war das allerdings auch sehr gefährlich.” Am Ende notierte sie eine Level-Par Runde mit drei Bogeys und drei Birdies und freute sich, dass diese Runde und ein Gesamtergebnis von +2 ausreichend war für das Stechen. Traditionell ging es für die Siegerin zur Meister-Taufe in den See am 18. Grün. “Jetzt freue ich mich mit meinen Freunden den Titel zu feiern und gemeinsam anzustoßen.”

Auf Rang 3 reihte sich Marie Coors vom Münchener Golf Club ein. Sie gewann mit 220 Schlägen (+4) das Computerstechen gegen Nathalie Irlbacher aus dem GC München Eichenried.

Holzmüller konstant und nutzt die Chance

Bei den Herren waren es Felix Krammer, Maximilian Hirsch (beide Münchener GC und Tim Holzmüller aus Feldafing, die als letzte Spielgruppe in die Finalrunde starteten. Mit einem Handicap-Index von -8,2 und einem Vorsprung von zwei Schlägen ging Krammer als Titelfavorit ins Rennen. Er musste allerdings vier Schlagverluste notieren, bevor den ersten Birdie-Putt auf Loch 10 versenken konnte. Der Vorsprung war also dahin und Holzmüller konnte sich mit eins unter Par nach 9 an die Spitze des Leaderboards schieben. “Bei mir ist heute einfach nichts schief gelaufen”, erklärt Holzmüller seine solide Runde. “Ich hatte einfach Spaß auf meiner Runde und konnte die Zeit auf dem Platz sehr genießen.”

Holzmüller beendete das Turnier mit einem Gesamtscore von 213 Schlägen (Level Par) und zeigte sich durchaus überrascht, dass er Bayerischer Meister ist. “Ich hatte am Freitag nicht gedacht, dass ich eine Chance hätte, ganz oben mitzuspielen - umso schöner natürlich, dass es geklappt hat.”
Den zweiten Platz teilten sich gleich drei Spieler bei 217 Schlägen (+4). In diesem Fall entscheidet immer das Computerstechen zwischen Silber und Bronze. Leon Breimer vom GC Habsberg durfte sich über die Silbermedaille freuen. Für Adrian Messmer aus dem GC München Eichenried wurde es der dritte Platz. Felix Krammer ging am Ende leer aus, gratulierte seinen Kollegen aber sportlich fair.

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